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GaySVP zu Aussagen Emil Grabherrs, SVP Weggis

In einer Medienmitteilung, veröffentlicht am 23.März 2011, nimmt die GaySVP zu dem Artikel: “Der Anfang vom Ende”, von Emil Grabherr SVP Luzern, erstmals Stellung.

Die Stellungnahme von Emil Grabherr im SVP Kurier des Kantons Luzern richtet sich einerseits gegen die Absicht, bereits im Kindergartenalter mit Sexualaufklärung zu beginnen. Unseres Erachtens zu Recht! Andererseits werden aburteilende und disqualifizierende Formulierungen verwendet, welche nicht unwidersprochen bleiben dürfen.

So führt Grabherr an „…. Dazu gehören nebst den in ordentlichen Partnerschaft lebenden auch die männlichen Huren und …..Bubenschänder“. Jeder gleichgeschlechtlich empfindende Mann, der nicht in einer Partnerschaft lebt wird damit als Hure oder ein Bubenschänder abqualifiziert! Man stelle sich einen Artikel im Parteiorgan beispielsweise der SP vor mit folgender Aussage: „SVP-Politiker leben entweder in einer Partnerschaft oder sind Huren oder Kinderschänder………“!

Oder er führt aus: „Wir haben nichts gegen Schwule und Lesben, so lange sie in einer partnerschaftlichen Beziehung leben und den Rest der Welt nicht mit ihrer sexuellen Ausrichtung belästigen“, als ob es akzeptabel wäre, wenn man von Heterosexuellen belästigt wird!

Weshalb Herr Grabherr es nötig hat, so zu reagieren, können wir nur vermuten. In der Regel zeugen Haltungen wie jene des Verfassers von einem gestörten Verhältnis zur eigenen Sexualität (ja vielleicht sogar mit der eigenen Homosexualität). Es gibt eine interssante Studie, welche im Jahr 1996 im „Journal for abnormal Psycholgy“ veröffentlicht wurde, welche zeigt, dass Homophobe signifikant stärker durch homoerotische Darstellungen erregt werden als nicht Homophobe (s. Beilage). Vielleicht sind die absolut unhaltbaren und verletzenden Äusserungen von Herrn Grabherr damit erklärbar. Ein Vorstandsmitglied der GaySVP hat nach Erscheinen des Artikels mit dem Autor Kontakt aufgenommen und das Gespräch gesucht. Wir glauben nicht, dass intoleranten und homophoben Äusserungen mit genauso intoleranten Abqualifikationen wie „faschistische Rhetorik“ (s. Medienmitteilung Juso Kanton Luzern vom 21.3.2011) zu begegnen ist.

Dies bedeutet nicht, dass damit rücksichtslose und verachtende Pauschalisierungen zu akzeptieren sind. Wir fordern deshalb von Herrn Grabherr sowie der SVP des Kantons Luzern und der SVP Schweiz, sich in aller Deutlichkeit vom betreffenden Artikel zu distanzieren. Als liberale Partei und Verfechterin der Freiheit des Bürgers sowie der Achtung des Individuums ist die SVP aufgerufen, deutlich zu ihren diesbezüglichen Grundsätzen zu stehen.

Ein Schweigen zum erwähnten Artikel würde die gesamte SVP in eine Ecke stellen, welche sehr wohl den Anfang vom Ende der beispiellosen Erfolgswelle bedeuten könnte.

Beat Feurer, Präsident GaySVP
Rennweg 86, 2504 Biel, Tel. 076 358 6789

Stellungnahme GaySVP – Artikel Emil Grabherr – SVP Luzern

Artikel Emil Grabherr – Kurier – Parteizeitung SVP Luzern – 22.März 2011

Studie_Homophobie

Bildungspapier der GaySVP – Sexualunterricht

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